Aufzug nachrüsten im Altbau: Was möglich ist und worauf Sie achten sollten

Christoph Derwanz

Geschäftsführer

Inhalt

Viele Altbauten sind beeindruckend, aber die oberen Stockwerke sind nicht gut erreichbar.

Was nützen breite Treppen, hohe Decken und solide Bauweise, wenn ein barrierefreier Zugang fehlt? Vor allem in Bestandsgebäuden ohne Aufzug stoßen Betreiber, Verwaltungen und Bauträger immer wieder auf Einschränkungen: Nutzergruppen werden ausgeschlossen, Mieter sind unzufrieden und wirtschaftliches Potenzial bleibt ungenutzt.

Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie sich ein Aufzug im Altbau sicher und sinnvoll nachrüsten lässt. Zudem erfahren Sie, welche Einbauorte infrage kommen, welche technischen Möglichkeiten es gibt und wie Sie Kosten und Fördermittel realistisch einschätzen.

Warum lohnt es sich, einen Aufzug im Altbau nachzurüsten?

Gerade in Altbauten ist der nachträgliche Einbau eines Aufzugs eine wirkungsvolle Maßnahme, um Gebäude zukunftssicher und wirtschaftlich attraktiv zu gestalten. Vor allem Betreiber von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen oder Mietobjekten profitieren davon.

Ein Gebäude, das barrierefrei erreichbar ist, ermöglicht mehr Teilhabe für ältere Menschen, Personen mit Gehbehinderungen und Eltern mit Kinderwagen. In vielen Fällen ist ein Aufzug sogar gesetzlich gefordert, z. B. in medizinischen Einrichtungen oder öffentlichen Gebäuden. Aber auch im privaten oder gewerblichen Bereich ist ein Aufzug ein deutlicher Mehrwert.

Ein Aufzug schafft zusätzliche Sicherheit. Nutzer müssen keine Treppen mehr steigen. Das senkt das Risiko von Stürzen und erleichtert den Transport von Einkäufen, Gepäck oder medizinischen Hilfsmitteln.

Auch der wirtschaftliche Aspekt ist zu beachten: Ein Altbau mit Aufzug lässt sich besser vermieten oder verkaufen, da er für deutlich mehr Nutzergruppen attraktiv ist. Das gilt vor allem beim Aufzug-Nachrüsten in Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen mit mehreren Etagen.

Vorteile im Überblick:

  • Barrierefreier Zugang für alle Alters- und Nutzergruppen
  • Mehr Bequemlichkeit für Bewohner, Besucher und Kundschaft
  • Sicherheit durch sturzfreie Wege in allen Etagen
  • Wertsteigerung der Immobilie und bessere Vermarktung
  • Relevanz für Betreiber: gesetzliche Vorgaben können erfüllt werden
  • Erhalt von Mietverhältnissen bei alternden Bewohnergruppen

Aufzug im Haus nachrüsten: Diese baulichen Voraussetzungen gelten

Einen Aufzug nachträglich einzubauen, ist in vielen Fällen möglich, doch es gibt einige bauliche Punkte, die vorab geprüft werden müssen. Wichtig ist dabei, dass genug Platz vorhanden ist und die Bausubstanz den Richtlinien entspricht.

Zunächst stellt sich die Frage: Gibt es genug Raum für den Aufzug? Im Innenbereich bieten sich meist Treppenhäuser an. Ideal ist ein ausreichend großes Treppenauge. Reicht der Platz dort nicht aus, ist ein Außenaufzug oft die bessere Wahl. Dafür muss jedoch genug Fläche entlang der Fassade vorhanden sein, etwa im Innenhof oder an der Giebelseite.

Technisch und rechtlich sind folgende Punkte wichtig:

  • Tragfähigkeit des Gebäudes: Die Schachtkonstruktion muss sicher verankert werden können, entweder an der Fassade oder im Inneren.
  • Zugangsmöglichkeiten: Neue Türen zu Balkonen oder Fluren müssen planbar und realisierbar sein.
  • Brandschutz: Alle Maßnahmen müssen den örtlichen Brandschutzregeln entsprechen. Vor allem Fluchtwege dürfen nicht beeinträchtigt werden.
  • Lärmschutz: Gerade bei Wohngebäuden ist zu prüfen, dass der Aufzug lärmschonend betrieben werden kann.
  • Genehmigungen: In nahezu allen Fällen ist eine Baugenehmigung nötig. Bei denkmalgeschützten Gebäuden sind zusätzlich Absprachen mit der Denkmalschutzbehörde erforderlich.

Typische Platzoptionen für Aufzüge im Altbau

  • Treppenauge: Ideal bei großzügig geschnittenen Altbauten
  • Fassade / Außenbereich: Praktisch, wenn innen zu wenig Raum vorhanden ist
  • Innenhof: Häufig realisierbar, vor allem bei Mehrfamilienhäusern
  • Zwischen zwei Gebäudeflügeln: Gut für separate Hauszugänge

GüDe Aufzugtechnik begleitet Sie bei der Analyse Ihrer baulichen Gegebenheiten. Wir prüfen, was baulich möglich ist und wie sich Ihre Immobilie am besten erschließen lässt. Unsere Beratung ist kostenlos und unverbindlich.

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Welche Aufzugstypen eignen sich für Altbauten?

Nicht jeder Altbau bietet ausreichend Platz oder bauliche Freiheit für klassische Aufzugsanlagen. Umso wichtiger ist es, die passende Option für das jeweilige Gebäude zu wählen. Dabei sind vor allem der verfügbare Raum, die Etagenanzahl und die geplante Nutzung zu beachten. Auch der Wunsch nach Barrierefreiheit, etwa für Rollstuhlnutzende oder Menschen mit Gehhilfe, beeinflusst die Auswahl.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den Möglichkeiten, einen Aufzug innen oder außen am Haus nachzurüsten. Beide Varianten lassen sich mit verschiedenen Aufzugstypen umsetzen, auch wenn der Platz begrenzt ist. Für den Einbau im Innenbereich kommen oft kompakte, maschinenraumlose Anlagen infrage. Außenaufzüge bieten sich an, wenn das Treppenhaus zu eng ist oder der Zugang über Balkone und Terrassen möglich ist.

Gängige Aufzugsarten für Altbauten im Überblick:

Aufzugstyp Platzbedarf Einsatzbereich Vorteil
Innenaufzug Treppenauge oder Deckendurchbruch Mehrfamilienhäuser, Kliniken, Verwaltungsgebäude Direkte Erschließung aller Etagen
Außenaufzug Fassade, mit Zugang über Balkon/Terrasse Denkmalgeschützte Gebäude, bei Platzmangel Minimale Eingriffe in die Bausubstanz
Homelift ab ca. 1 m² Grundfläche Einfamilienhäuser, kleinere Objekte Geringer Platzbedarf, keine Grube notwendig
Plattformlift entlang der Treppe Eingangsbereiche, kurze Strecken Schnell installierbar, oft genehmigungsfrei
Hublift ca. 2 m² Grundfläche Außenbereiche mit Höhenunterschieden Ideal für barrierefreien Zugang

Wie läuft die Nachrüstung eines Aufzugs im Altbau ab?

Ein Aufzug im Altbau lässt sich meist schneller nachrüsten, als viele erwarten. Voraussetzung ist eine strukturierte Planung, bei der alle Schritte klar aufeinander abgestimmt sind. Nachstehend finden Sie die wichtigsten Phasen kurz erklärt.

  1. Beratung und Bedarfsanalyse
    Vor Ort prüfen unsere Fachleute, welche Aufzugsart sich für Ihre Immobilie eignet. Dabei werden auch Barrierefreiheit, Gebäudestruktur und Zugänge berücksichtigt.
  2. Planung und Genehmigung
    Wir erstellen ein technisches Konzept und übernehmen bei Bedarf die Abstimmung mit Behörden, etwa bei Denkmalschutz oder Baugenehmigungen. Auch notwendige Unterlagen für Fördermittel werden vorbereitet.
  3. Umsetzung und Einbau
    Die Montage geschieht möglichst störungsarm, etwa in Teilabschnitten oder außerhalb der Hauptnutzungszeiten. Je nach Bauweise dauert der Einbau in der Regel zwischen 1 und 4 Wochen.
  4. Abnahme und Inbetriebnahme
    Nach erfolgreicher Montage wird der Aufzug durch eine zugelassene Überwachungsstelle geprüft. Im Anschluss wird der Aufzug betriebsbereit an Sie übergeben.

Aufzug nachrüsten im Altbau: Kosten und Fördermittel

Die Aufzug-Kosten für den nachträglichen Einbau eines Aufzugs im Altbau lassen sich nicht pauschal beziffern. Wichtig sind unter anderem die Bauart, der Einbauort, die gewünschte Ausstattung und die Anzahl der Etagen. In vielen Fällen sind die Kosten, einen Aufzug außen nachzurüsten, günstiger als ein Fahrstuhl im Gebäudeinneren. Trotzdem sollten Sie auch bei einem Innenaufzug die Vorteile in puncto Witterungsschutz oder Design nicht unterschätzen.

Zur Orientierung finden Sie in der folgenden Tabelle eine grobe Kosteneinschätzung für typische Nachrüstvarianten:

Aufzugsart Preis ab* Hinweise
Außenaufzug ca. 30.000 € inklusive Schacht und Montage
Innenaufzug ca. 15.000 € pro Etage abhängig von Durchbrüchen und Einbauort
Homelift ab ca. 18.000 € ideal bei wenig Platz und niedriger Förderhöhe

*Richtwerte ohne Gewähr. Die tatsächlichen Kosten variieren je nach Projektumfang.

Zu den größten Einflussfaktoren zählen:

  • Anzahl der Haltestellen (Etagen)
  • Schachtart (freistehend oder integriert)
  • Bauweise (Innen- oder Außenmontage)
  • Ausstattung (z. B. Glas, Aluminium, Sicherheitsfunktionen)

Welche Fördermittel stehen zur Verfügung?

Für barrierefreie Umbauten gibt es mehrere staatliche Förderprogramme. Diese können die Investitionskosten spürbar senken, vorausgesetzt, die Anträge werden rechtzeitig gestellt. Das bedeutet: immer vor Baubeginn beantragen.

Infrage kommen unter anderem:

  • KfW-Zuschüsse: bis zu 6.250 € pro Wohneinheit über das Programm „Altersgerecht umbauen“ (Nr. 455-B)
  • Pflegekassen-Zuschüsse: bis zu 4.000 € pro pflegebedürftiger Person (max. 16.000 € pro Wohneinheit)
  • Regionale Programme: Zuschüsse der Bundesländer oder Städte (z. B. für barrierefreien Wohnraum)

Fazit: Mit einem Aufzug von GüDe barrierefrei in die Zukunft

Ein nachgerüsteter Aufzug im Altbau verbessert die Zugänglichkeit für alle Menschen, die mit Rollator, Kinderwagen oder Gepäck unterwegs sind. Vor allem bei öffentlichen Einrichtungen, Pflegeimmobilien oder Wohnanlagen ist Barrierefreiheit heute ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

Gleichzeitig steigt mit einem Aufzug der Marktwert Ihrer Immobilie. Wohnungen mit Aufzug lassen sich besser vermieten oder verkaufen, da sie auch für zukünftige Nutzergruppen attraktiv bleiben. Auch der Energieaufwand im Alltag, etwa durch häufiges Treppensteigen, lässt sich damit deutlich reduzieren.

Ein nachträglicher Aufzug bedeutet:

  • Mehr Sicherheit für ältere oder gehbehinderte Menschen
  • Barrierefreiheit für alle Nutzergruppen
  • Wertsteigerung Ihrer Immobilie

GüDe Aufzugtechnik bringt die nötige Erfahrung und das technische Know-how mit, um auch in komplexen Bestandssituationen tragfähige Fahrstühle zu realisieren. Ob kompakter Homelift, robuster Außenaufzug oder eleganter Glasaufzug: Wir planen gemeinsam mit Ihnen einen wirtschaftlichen Aufzug, der sich harmonisch in Ihr Gebäude einfügt.

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Aufzug nachrüsten im Altbau – Häufige Fragen und Antworten

Kann man in jedem Altbau einen Aufzug nachrüsten?

In rund 90 bis 95 % aller Altbauten ist der Einbau eines Aufzugs technisch möglich, entweder im Innenbereich oder außen an der Fassade. Zu beachten sind Platz, Bausubstanz und Zugänglichkeit der einzelnen Etagen.

Wie viel Platz wird für einen nachträglichen Aufzug benötigt?

Je nach System reichen häufig schon 1 bis 2 m² Grundfläche aus, zum Beispiel für Homelifte oder Plattformlifte. Auch größere Anlagen lassen sich oft ohne Eingriffe in die Statik realisieren, wenn genügend Raum am Gebäude vorhanden ist.

Ist ein Außenaufzug günstiger als ein Innenaufzug?

In vielen Fällen ja, da beim Außenaufzug keine kostenintensiven Eingriffe im Gebäude nötig sind. Die Preise starten ab etwa 30.000 € und hängen von Etagenzahl, Ausstattung und Schachtkonstruktion ab.

Wie lange dauert der Einbau eines Aufzugs im Altbau?

Die Bauzeit liegt je nach Aufwand meist zwischen 3 und 14 Werktagen. Voraussetzung ist eine gute Vorbereitung und eine reibungslose Koordination aller Gewerke. Beides übernimmt GüDe für Sie.

Welche Fördermittel kann man nutzen, um einen Fahrstuhl nachzurüsten?

Über die KfW-Bank sind Zuschüsse von bis zu 6.250 € möglich, zusätzlich zahlen Pflegekassen bis zu 4.000 € pro Person. Auch viele Städte und Bundesländer bieten eigene Förderprogramme an, die sich miteinander kombinieren lassen.

Gibt es Unterstützung bei Genehmigungen und Förderanträgen?

Ja, GüDe Aufzugtechnik begleitet Sie im gesamten Genehmigungsprozess, auch bei Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde. Zudem unterstützen wir Sie bei der Auswahl und Beantragung passender Fördermittel, damit Sie finanziell bestmöglich entlastet werden.

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